Diese Woche habe ich ein paar Tage in meiner Landeshauptstadt Dresden verbracht. Ich hab dort meine beste Freundin besucht und bei ihr übernachtet. Es war eine wunderschöne Zeit und sie war wieder einmal viel zu schnell vorbei.
Ich bin von Haus aus ein Dorfmädchen. Aufgewachsen bin ich in einem Dorf im Erzgebirge. Meine Freundin übrigens auch. Sie ist nur zwecks Ausbildung in Dresden. Sie ist definitiv kein Stadtmensch, denn sie fühlt sich da nicht sonderlich wohl. Sie liebt unser Dorf und möchte nach ihrem Ausbildungs-Abschluss hierher zurück kehren.
Bei mir ist das alles anders. Ich finde Großstädte spannend und interessant. Man sieht soviel neues. Menschen verschiedenster Religionen und Überzeugungen. Hippies, Assis, verwöhnte Stadtkinder und Obdachlose. Nicht dass ich mich darüber lustig machen würde, dass es Obdachlose gibt. Ich finds schrecklich. Aber in meinem kleinen friedlichen Dorf vergisst man solche Menschen oft. Und deshalb finde ich es wichtig, dass man daran erinnert wird, dass es einem selbst eigentlich total gut geht und wir versuchen sollten solchen Leuten zu helfen, anstatt weg zu schauen.
Wenn ich in einer Großstadt ankomme, hab ich anfangs immer so ein klein wenig Panik. So viele Autos, so viele Menschen, so viel Hektik überall. Man fühlt sich erstmal etwas überrumpelt. In meinem Dorf ist alles viel gechillter und fast jeder kennt jeden. Was mit der Zeit echt nervig werden kann. Man muss jeden, den man auf der Straße trifft grüßen, auch wenn man die Person gar nicht wirklich kennt. Bei mir kommt noch dazu, dass meine Eltern im Dorf ziemlich bekannt sind. Dadurch kommt es oft vor, dass Menschen mich kennen und ich der Meinung bin, diese noch nie gesehen zu haben. Also wenn ich vor die Tür gehe, sollte ich schon darauf achten, wie ich aussehe. In einer Stadt, kann man auch mal mit Jogginghosen vor die Tür gehen und muss keine Angst haben, dass plötzlich alle über einen reden.
Es ist nicht so, dass ich dass Landleben nicht mag. Im Gegenteil, ich liebe die schöne Natur im Erzgebirge; Wälder, Blumenwiesen, Felder, Berge, Bäche, Tiere,... . Man entdeckt auch immer wieder etwas neues. Ich kann es mir ja selbst nicht so ganz erklären, aber ich sehne mich nach etwas anderem. Vielleicht bin ich eher für das Stadtleben gemacht. Ich weiß es nicht, aber ich würde es gern heraus finden.
LG Lydia°